Historisch Interessierte kommen auf ihre Kosten

Tag der Heimatforschung: Am 7. Oktober dreht sich alles um die Themen Landwirtschaft, Frauenbildung und die Ortsgeschichte Assamstadts

Assamstadt. Der 32. Tag der Heimatforschung findet am Freitag, 7. Oktober, ab 15 Uhr im Gemeindezentrum St. Kilian in Assamstadt statt. Er widmet sich dem Thema Landwirtschaft und Frauenbildung sowie der Ortsgeschichte Assamstadts. Die gemeinsame Veranstaltung von Archivverbund Main-Tauber und Landratsamt Main-Tauber-Kreiswendet sich dabei nicht nur an die Mitglieder der regionalen Geschichts- und Heimatvereine, sondern an alle historisch Interessierten. Katharina Wohlfart, M.A. aus München, stellt in ihrem Vortrag „Bürgerliche Frauen lernen Landwirtschaft – Die Wirtschaftliche Frauenschule auf dem Lande in Miesbach in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ Ergebnisse ihrer 2020 abgeschlossenen Masterarbeit vor. Sie wird dabei nicht nur die lokalen Verhältnisse in Oberbayern betrachten, sondern auch allgemeine Bezüge zur Frauenbildung in der ersten Jahrhunderthälfte einbeziehen. Die Gründerinnen sowie die Schülerinnen der Frauenschule Miesbach stellten Pionierinnen auf dem Gebiet der professionellen  hauswirtschaftlichen Bildung dar. Ihre Konzepte prägen heute noch das landwirtschaftlich-hauswirtschaftliche Bildungssystem in Bayern. Die Schule bediente sich dabei

eines Leitbildes, das auf eine Verbindung von Konservatismus und Modernität setzte. Doch was bewegte junge Frauen aus städtischen, bürgerlichen Familien, eine ländliche Hauswirtschaftsschule zu besuchen? Dieser Frage geht die Referentin mittels der Analyse von Fotoalben ehemaliger Schülerinnen nach. Die Masterarbeit wurde 2021 mit dem Förderpreis Agrargeschichte der Gesellschaft für Agrargeschichte ausgezeichnet und erscheint demnächst unter dem Titel „Emanzipation durch Hauswirtschaft“ auch als Monografie. Im Anschluss an den Vortrag wird der Heimat- und Kulturverein die Teilnehmer auf einen Ortsrundgang zu den Sehenswürdigkeiten von Assamstadt mitnehmen. Auch wenn die Gemeinde auf den ersten Blick keine herausragenden Kulturdenkmale vorzuweisen scheint, kann bei genauerem Hinsehen doch manch historisch Interessantesin der früher hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägten Gemeinde entdeckt werden.